Switch Stacking in Sophos Central: Funktion, Vorteile & Einrichtung

Sophos Switch Stacking: Neue Funktion im EAP

Mit der Einführung des Switch Stacking für Sophos Switches erweitert der Hersteller seine Netzwerksparte um ein zentrales Feature. Dieses ermöglicht die logische Zusammenfassung mehrerer Switches zu einem Stack und erleichtert das Netzwerkmanagement. Besonders in skalierenden Infrastrukturen schafft Sophos damit eine leistungsstarke Alternative zu etablierten Herstellern.

Die Funktion befindet sich derzeit im Early Access Program (EAP) und die offizielle Veröffentlichtung erfolgt vorraussichtlich Ende Juni 2025. Der Fokus liegt zunächst auf leistungsfähigen Geräten der CS210-Serie, die für professionelle Netzwerkumgebungen ausgelegt sind.

Bei etablierten Herstellern zählt Switch Stacking längst zum Standard. Sophos erweitert mit dieser Funktion also sein eigenes Switching-Portfolio und positioniert sich als Alternative zu Cisco, Aruba und anderen Switch Herstellern. Dies gilt vor allem für IT-Umgebungen, die bereits stark auf die Verwaltung mit Sophos Central setzen.

Was ist Switch Stacking?

Beim Switch Stacking werden mehrere physische Switches logisch zu einem einzigen virtuellen Switch zusammengeführt. Der Stack agiert im Netzwerk wie ein einzelner Switch mit zentralem Management. Konfigurationsänderungen, VLAN-Zuweisungen und Firmware-Updates lassen sich über einen Stack Master zentral verwalten – ohne dass jeder Switch separat administriert werden muss.

Switch Stacking erhöht die Skalierbarkeit und Redundanz eines Netzwerks. Fällt ein Switch im Stack aus, übernehmen die übrigen Geräte den Datenverkehr, ohne dass die Netzwerkkommunikation unterbrochen wird. Zudem reduziert sich der Verwaltungsaufwand, da Konfigurationen nur einmalig am Master vorgenommen werden müssen.

Stacking wird vor allem in mittelgroßen bis großen Netzwerken eingesetzt, in denen Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit und zentrale Verwaltung eine entscheidende Rolle spielen.

Switch Stacking Funktion technisch erklärt

Beim technischen Aufbau eines Switch Stacks werden mehrere physische Switches über spezifizierte Uplink- oder Stacking-Ports miteinander verbunden. Die Kommunikation zwischen den Geräten erfolgt über dedizierte Protokolle und Datenpfade, die eine koordinierte Steuerung und Konfigurationsverteilung ermöglichen. Ein Switch übernimmt dabei die Rolle des sogenannten Stack Masters, alle weiteren Geräte agieren als Stack Members.

Der Stack Master verwaltet zentral die Konfiguration für alle Switches – darunter VLANs, Quality of Service (QoS), Port-Zuweisungen oder Sicherheitseinstellungen. Auch Firmware-Updates und Monitoring erfolgen über diesen zentralen Knotenpunkt. Die Kommunikation zwischen den Switches basiert auf einem synchronisierten Control Plane, während Daten über gebündelte Hochgeschwindigkeits-Links übertragen werden (z. B. SFP+ oder SFP28).

Sophos Switch Stacking: Vorteile und Einsatzszenarien

Sophos Switch Stacking bietet eine Vielzahl an Vorteilen, die speziell auf die Anforderungen moderner IT-Infrastrukturen zugeschnitten sind. Durch die Zusammenführung mehrerer Switches entsteht eine zentrale Management-Einheit mit erhöhter Redundanz, Skalierbarkeit und Effizienz. Mit der Einführung schließt Sophos eine wichtige Funktionslücke und bietet Administratoren mehr Flexibilität bei der Netzwerkinfrastruktur.

Vorteile von Switch Stacking

  • Zentrale Verwaltung: Der gesamte Stack wird wie ein einzelner Switch über Sophos Central verwaltet – inklusive VLANs, Firmware und Port-Konfiguration.
  • Hohe Verfügbarkeit: Bei Ausfall eines Switches im Stack bleibt die Funktionalität erhalten – insbesondere bei redundantem Aufbau (z. B. Ring-Topologie).
  • Erweiterbarkeit: Kompatible Switches lassen sich bei einheitlicher Firmware über Sophos Central in bestehende Stacks integrieren.
  • Reduzierter Verwaltungsaufwand: IT-Teams administrieren eine logische Einheit – unabhängig von Anzahl oder Verteilung der Geräte.
  • Modellabhängige Performance: SFP+ Verbindungen ermöglichen eine interne Stack-Kommunikation mit bis zu 10 Gbit/s – ideal für leistungsstarke Netzwerke.

Einsatzszenarien für Switch Stacks

Typische Einsatzszenarien für Switch Stacking finden sich in verteilten Netzwerken, in welchen zentrale Verwaltung und Redundanz entscheidend sind. Besonders in Behörden, Bildungseinrichtungen oder filialisierenden Unternehmen sorgen gestackte Switches für skalierbare Access- und Aggregation-Layer mit hoher Portdichte. Auch in Edge-Netzwerken mit vielen Endgeräten ermöglicht Stacking eine logisch einheitliche und ausfallsichere Infrastruktur.

Kompatible Sophos Switches

Das Switch Stacking Feature ist für ausgewählte Sophos Switches im EAP verfügbar. Eine offizielle Liste unterstützter Modelle hat Sophos bislang nicht veröffentlicht. Laut EAP-Ankündigung ist der Einsatz grundsätzlich mit verschiedenen Modellen möglich, sofern diese über Sophos Central verwaltet werden und die technischen Voraussetzungen erfüllen.

Zu den Sophos Switches, die zentrale Anforderungen wie Stacking-fähige Ports und Firmware-Versionen erfüllen, gehören unter anderem:

Technische Voraussetzungen für Switch Stacking

  • Firmware: Kompatibel ab Version 02.1.1791 laut EAP-Dokumentation
  • Management: Geräte müssen vollständig über Sophos Central verwaltet und lizenziert sein
  • Verkabelung: Verbindung über geeignete Uplink-Ports wie SFP, SFP+ oder QSFP+

Switch Stacking mit Sophos konfigurieren

Wie erwähnt, erfoglt die Switch Stack Konfiguration über Sophos Central. Die Einrichtung ist grafisch geführt, erfordert keine CLI-Kenntnisse und kann mit wenigen Schritten abgeschlossen werden. Die Topologie ist aktuell als Daisy Chain (lineare Reihenschaltung) ausgelegt. Ring-Topologien mit erhöhter Redundanz sind geplant und werden voraussichtlich mit zukünftigen Firmware-Versionen eingeführt.

Wichtig: Das Switch Stacking Feature befindet sich aktuell im Early Access Program (EAP). Um es in Sophos Central freizuschalten, ist eine Registrierung über das offizielle EAP-Formular von Sophos erforderlich. Nach erfolgreicher Anmeldung wird der Zugang zum Feature und zu den zugehörigen Einrichtungsunterlagen automatisch in Sophos Central aktiviert. Dieser Schritt entfällt nach der offiziellen Freigabe.

Anleitung: Stack in Sophos Central anlegen

  1. Alle Geräte in Sophos Central registrieren und die Firmware auf den aktuellen Stand bringen.
  2. Switches physikalisch miteinander verbinden – z. B. per SFP+-Direktverbindung oder DAC-Kabel.
  3. Im Bereich My Products > Switches den Master-Switch auswählen.
  4. Auf “Create Stack” klicken und weitere Switches hinzufügen.
  5. Reihenfolge festlegen und Stack-Name sowie Master-Priorität vergeben.
  6. Konfiguration speichern und auf alle Geräte ausrollen.

Switch Stacking in Sophos Central konfigurieren

Hinweise zur physischen Topologie

Die physikalische Verbindung der Switches muss der in Sophos Central definierten Reihenfolge entsprechen. Ein nachträgliches Ändern der Reihenfolge kann den Stack destabilisieren. Änderungen sollten daher nur geplant und dokumentiert erfolgen.

Stack Management im Betrieb

Nach der Einrichtung verhält sich der gesamte Stack wie ein einzelner Switch. Konfigurationen, VLAN-Zuweisungen, Policy-Änderungen und Firmware-Updates lassen sich zentral anwenden. Bei einem Geräteausfall übernimmt der nächste Switch im Stack automatisch – inklusive Konfiguration.

FAQ: Häufige Fragen zum Sophos Switch Stacking

Kann man unterschiedliche Sophos Switch Modelle stacken?

Ja, das Stacking funktioniert bei Sophos Switches mit nicht-identischen Modellen.

Wie viele Switches lassen sich zu einem Stack verbinden?

Je nach Modell können aktuell bis zu vier Sophos Switches gestackt werden. Die genaue Obergrenze kann sich mit zukünftigen Firmware-Releases noch erweitern.

Welche Topologie wird beim Sophos Switch Stacking unterstützt?

Derzeit wird der Daisy-Chain-Ansatz (lineare Verkettung) unterstützt. Eine Ring-Topologie mit höherer Redundanz ist in Entwicklung.

Was passiert, wenn der Stack Master ausfällt?

Bei Ausfall des Master-Switches übernimmt ein zuvor definierter Backup automatisch dessen Rolle. Der Stack bleibt betriebsfähig, solange mindestens ein Mitglied aktiv ist.

Wie läuft ein Firmware-Update im Stack ab?

Firmware-Updates werden über Sophos Central zentral gestartet und automatisch auf alle Stack-Mitglieder verteilt. Einzelne manuelle Updates sind nicht erforderlich.

Können gestackte Switches auch einzeln zurückgesetzt werden?

Einzelne Switches lassen sich lokal zurücksetzen, allerdings geht dabei die zentrale Stack-Konfiguration verloren. Nach einem Reset ist eine Neueinbindung erforderlich.

Welche Kabel werden für das Stacking benötigt?

Die Verbindung erfolgt in der Regel über SFP+-DAC-Kabel oder passende Transceiver. Dedizierte Stacking-Kabel sind nicht erforderlich, sofern die Ports vom Modell freigegeben sind.

Ist das Feature bereits offiziell verfügbar?

Aktuell befindet sich Switch Stacking für Sophos Switches noch im Early Access Program (EAP). Ein offizielles Release wird erwartet, sobald die finale Version über Sophos Central ausgerollt wird.

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